Berglexikon

 

Um dem nicht ganz so findigen Bergfreund das Lesen der Berichte etwas zu vereinfachen, findet ihr hier nachfolgend Begriffe aus der Bergwelt und deren Bedeutung noch einmal kurz gesondert erklärt.

 

(Falls es noch weitere unklare Begriffe auf der Page gibt, die hier noch nicht erwähnt werden, aber der Erklärung bedürfen, lasst sie uns bitte wissen!)

B wie

 

Bratschen

 

Bratschen, oder häufig auch Bratschengelände, nennt man einen Hang der überwiegend aus Geröll besteht. Die Steine in diesen „Geröllhängen“ sind scharfkantig und klein bis groß.

Bratschengelände par exellence: am Gratrücken des Kempsenkopf (3090m) hinauf zum Hohen Tenn (3368m)
Bratschengelände par exellence: am Gratrücken des Kempsenkopf (3090m) hinauf zum Hohen Tenn (3368m)

F wie

 

Ferner

 

Ferner ist die Bezeichnung für einen Gletscher und wird überwiegend in Tirol und Bayern verwendet. In den Ostalpen in Österreich werden Gletscher auch Kees (z.B. das Teischnitzkees am Großglockner) genannt.

Rettenbachferner im Tiroler Ötztal
Rettenbachferner im Tiroler Ötztal

Firn

 

Als Firn wird Schnee bezeichnet, der mindestens ein Jahr alt ist. Firn entsteht wenn, die feineren Schneekristalle durch mehrmaliges Auftauen und Gefrieren zu größeren graupelartigen, körnigen Gebilden verschmelzen. (Aus 8m Neuschnee, werden ca. 1m Firn.)

Firnfeld am Geröllhang und meterdicke, alte Firnschichten
Firnfeld am Geröllhang und meterdicke, alte Firnschichten

K wie

 

Kees

 

Kees ist die Bezeichnung für einen Gletscher und wird überwiegend in den Ostalpen in Österreich verwendet. In Tirol und Bayern werden Gletscher auch Ferner (z.B. der Rettenbachferner im Tiroler Ötztal) genannt.

Teischnitzkees (links), unterhalb des vernebelten Großglockners
Teischnitzkees (links), unterhalb des vernebelten Großglockners

Klamm

 

Eine Klamm ist eine besonders enge Schlucht im Gebirge mit teilweise überhängenden Felswänden.

Breitachklamm bei Oberstdorf im Winter
Breitachklamm bei Oberstdorf im Winter

Kar

 

Ein Kar ist eine kesselförmige Eintiefung an einem Berghang. In den Karmulden bilden sich oft Karseen oder Moore.

Blick auf das Hohenwartkar unterhalb der Salmhütte am Großglockner
Blick auf das Hohenwartkar unterhalb der Salmhütte am Großglockner

M wie

 

Matte

 

Matte oder Mattengelände (alemann.), auf bayrisch auch Alm, bezeichnet die zum Weiden und Heuen genutzten Bergweiden und –wiesen um eine Almhütte.

Blick auf das Mattengelände der Hirzbachalm (1715m) im Aufstieg zur Gleiwitzer Hütte
Blick auf das Mattengelände der Hirzbachalm (1715m) im Aufstieg zur Gleiwitzer Hütte

S wie

 

Scharte

 

Scharte bezeichnet, ähnlich wie ein Törl, im geographischen Sinn, einen Einschnitt in einem Grat- oder Kammverlauf. Nur besonders schroffe und abweisende Geländeeinschnitte werden auch als Scharte bezeichnet und im Zuge von Gratüberschreitungen betreten.

Blick auf die Seescharte (2664m), oberhalb der Memminger Hütte, Übergang zur Oberlochalm
Blick auf die Seescharte (2664m), oberhalb der Memminger Hütte, Übergang zur Oberlochalm

Schrofen

 

Schrofen, oder Schrofengelände, bezeichnet in der Bergsteigersprache ein Gelände da steil und nur mühsam zu begehen ist, in dem aber zahlreiche Felsen und Felsvorsprünge (die Schrofen) gute Tritte und Griffe bieten.

Schrofengelände an der Südwestflanke des Kempsenkopfs (3090m) am Hohen Tenn im Abstieg zur Fürthermoaralm
Schrofengelände an der Südwestflanke des Kempsenkopfs (3090m) am Hohen Tenn im Abstieg zur Fürthermoaralm

T wie

 

Törl

 

Ein Törl bezeichnet, ähnlich wie eine Scharte, im geographischen Sinn, einen Einschnitt in einem Grat- oder Kammverlauf. Im Gegensatz zur Scharte, besonders schroffe und abweisende Geländeeinschnitte, ist ein Törl ein weicherer, großzügigerer Einschnitt im Gelände.

Das Karlser Törl (2518m), oberhalb der Rudolfshütte, Übergang zum Tauernbrünnl
Das Karlser Törl (2518m), oberhalb der Rudolfshütte, Übergang zum Tauernbrünnl